Die nächsten Neuros sind etwa 50 Kilometer weit weg, in der nächsten, größeren Stadt. Also muss ich 100 Kilometer hin- und zurück fahren. Find ich aber nicht schlimm, auf etwa 30 Minuten bin ich dort. Schubbehandlungen mach ich vor Ort bei der Hausärztin.
Ne, der Arzt kann das wohl für ein Jahr verschreiben. Steht so in dem Link von mir. Aber da würde ich einfach mal bei der Krankenkasse nachfragen. Bin mir da auch nicht sicher.
Kann das E-Rezept auch als Wiederholungsrezept ausgestellt werden?
Ja, das geht. Das Wiederholungsrezept ist ein Jahr gültig. Es kann insgesamt viermal ausgestellt werden, also als Erstabgabe plus bis zu drei weitere Male. Dabei müssen Sie nicht alle Rezepte auf einmal einlösen. Die anderen verordneten Medikamente können Sie in der Gültigkeitsdauer des E-Rezepts in der Apotheke abholen.
Geht nicht darum, dass sie es mir verordnet, geht nur um Unterstützung bei der Rezepturierung (so steht’s im Arztbrief der Uni). Verordnet hat das Medikament die Uniklinik, bei denen liegen auch Verantwortung und Haftung, was meine Neurologin schriftlich bekam. Daher will die Uniklinik auch regelmäßig Blutbilder sehen, in Zukunft. Dass sich in dieser Situation ein Neurologe querstellt, konnte man dort fast nicht glauben und auch nicht nachvollziehen. Dass ich die Rezepte nach den ersten drei Spritzen nicht mehr von der Uniklinik bekommen werde, erfuhr ich erst nach der ersten Injektion, als man mir den Arztbrief in die Hand drückte. Ich sagte direkt, das könne ein Problem werden, daraufhin kam zurück, dass das so übliche Praxis sei und es da noch nie ein Problem mit irgendwelchen Neurologen gab, weil die Haftung ja bei der Uni liegt.
Ich hatte ursprünglich noch Verständnis wegen der Haftungsfrage, mittlerweile habe ich kein Verständnis mehr und schüttel nur noch den Kopf.
Davon unabhängig kann ich hier ja wohl berichten, was ich so erlebe. Ist vielleicht einmal ganz nützlich für andere in vielleicht einmal ähnlicher Situation. Mit den Erfahrungen von heute, hätte ich mir direkt von Anfang an einen anderen Neurologen gesucht, wäre einfacher gewesen.
Die Neurologin hatte mich selbst dorthin geschickt! “Wenn Sie Kesimpta möchten, lassen sie es sich von einer MS-Ambulanz verordnen, lassen sie sich dort noch einmal beraten”.
Daraufhin wandte ich mich an die MS-Ambulanz, wurde nochmals beraten und gründlich untersucht. Meine MRT-Bilder wurden auch geprüft. Dann verordnete man mir Kesimpta mit den Worten “ist in Ihrem Fall durchaus vertretbar” und “damit sind Sie auf einem guten Weg”.
So wie du es schilderst, hat deine Neurologin dich an die MS-Ambulanz verwiesen, weil sie dich nicht behandeln wollte - und auch nicht länger diskutieren.
Und du gehst zurück zu ihr und verlangst, dass sie dir das Rezept ausstellt?
Nochmal zum Mitschreiben: Sie hielt die Therapie nicht für falsch, meinte sogar, das sei womöglich einmal die Zukunft und wollte lediglich kein persönliches Haftungsrisiko haben. Daraufhin empfahl sie mir, mich an eine MS-Ambulanz zu wenden. Und nein, sie lehnte nicht ab, mich danach weiter zu behandeln. Sie wollte nur keine Rezepte ausstellen, wegen der Haftungsfrage. Das war alles und das schrieb ich hier auch so. Außerdem kam ich nicht auf die Idee, von ihr Rezepte zu fordern. Die Uni meinte, das sei so üblich und die Neurologen sind aus der Haftung raus, wenn sie Rezepte ausstellen für Medikamente, die die Uni verordnet hat. Mehr sag ich jetzt nicht mehr dazu.
Und ich dachte, ich wohne in der hinterletzten Provinz.
Neuros gibts doch auch in kleineren Städten. du hast keinen Neuro, der unter 50 km Entfernung ist? Da würd ich nochmal genau suchen. Glaub mir, es geht nicht immer nur um Schubbehandlungen. Ich möcht meine Neuro vor Ort nicht mehr missen.
Mit anderen Worten: Es ging der Neurologin nicht ums persönliche Haftungsrisiko - sie wollte dich einfach nicht behandeln - und hat dich freundlich hinauskomplimentiert.
Nein. Sie bildet sich nach wie vor ein, sie wäre im Zweifel persönlich haftbar. Mir ist das aber mittlerweile echt wurscht, bin froh, wenn ich woanders unterkomme.
Mit dem Zitat ist irgendwas falsch gelaufen, ich glaube, unsere Beiträge haben sich überschnitten.
Wie auch immer:
Es ist eben mein Eindruck, dass die Neurologin dich nicht behandeln will. Gerade wenn sie kein Haftungsrisiko hat, kann sie dir doch das Rezept ausstellen.
Das macht sie aber nicht - obwohl sie gleichzeitig sagt, dass Kesimpta die Therapie der Zukunft ist etc. pp.
Das könnte heißen, dass sie dir freundlich zu verstehen geben will, dass sie keine Lust hat, mit dir zu diskutieren.
Habe jetzt die ersten Blutwerte, IgG 12,42 g/l, Gamma Gt 16 ll, eigentlich alle gut. Hab dann nachgefragt ob ich alle 2 Wochen Blutabnahme machen soll oder auch alle 4 Wochen reichen am Anfang, passt mit 4 Wochen. Konnte das Blut auch nachmittags nach der Arbeit abgeben, musste also nicht 4 Stunden auf der Arbeit fehlen was mir sehr entgegen kommt.
Bin weiterhin sehr zufrieden, auch wenn die Lunge biserl verklebt ist noch, krank sind etliche Leute und keine Ahnung ob es vom Kesimpta kommt.
Gruss
Sie sagte “Vielleicht einmal die Therapie der Zukunft” und es bedürfe noch an Forschung. Wenn das einmal in einer Leitlinie drin steht, würde sie es wahrscheinlich sofort machen, andernfalls nicht. Ging ihr nur immer um die Haftung. Konflikte hatten wir nie, jedenfalls nicht von meiner Seite aus. Sie war auch immer freundlich und sachlich, genau wie ich ihr gegenüber. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie sich richtig gut kümmert. Bis zu dem Punkt, wo ich durchblicken ließ, dass ich bei einer Basistherapie kein gutes Gefühl habe bzw. das Gefühl hätte, etwas falsch zu machen. Ich glaube absolut nicht, dass es persönliche Gründe hat, sonst hätte sie gleich gesagt, ich solle mich dauerhaft woanders hinwenden und nicht durchblicken lassen, ich könne bleiben, wenn die Rezepte von Dritten kommen.
Letztenendes ist mir das aber nun auch egal. Hab lediglich eine Erfahrung wiedergegeben, wie das so laufen kann, wenn Neurologen grundsätzlich 100 % leitlinientreu sind und diese als verbindlich und alternativlos ansehen. Es steht selbstverständlich jedem Arzt frei, das so zu tun. Man muss sich dann als Patient eben neu orientieren, wenn man andere Vorstellungen hat.
Sie stand halt zur aktuellen Lage nicht hinter der Wahl von Kesimpta und wollte das folglich nicht “unterstützen” indem sie nur als Rezeptschreiberling herhalten soll, währen der Patient ihr nicht vollends zu vertrauen schien, bzw. sowieso sein eigenes Ding durchziehen will. Womöglich fürchtete sie, dass das immer ein eher schwierigerer Kandidat sein würde.
So einfach ist das auch wieder nicht m.M. nach. Wenn eine Uniklinik eine Diagnose über eine Krankheit wie MS feststellt und entsprechend medikamentiert zum Wohle des Patienten, kann sich der Neurologie nicht wehren und die Therapie einfach mal stoppen und kein Rezept ausstellt. Wenn ich kein Rezept bekomme und es geht mir schlechter muss das der Neuro gesetzlich verantworten.
So einmal nach Lust und Laune sollte man mit Patienten nicht umgehen. Der Neuro braucht einen triftigen Grund eine Therapie abzubrechen, und das ist ein Abbruch.
Es gibt ja bei jeder gesundheitlichen Vorstellung eine Medikamentenakte bei der drinsteht wie die Dinge des Patienten aktuell stehen. Und ich fordere jeden Bericht an der an den HA geht und hefte den in meinen Unterlagen ab.