So, jetzt kann ich endlich etwas zum Thema des Threads aus eigener Erfahrung sagen.
Heute morgen hatte ich meine erste Kesimpta-Injektion unter ärztlicher Aufsicht. Ganz nette, tolle Ärzte und Arzthelferinnen sind das in der MS-Ambulanz. Hab mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Injektion an sich war völlig harmlos und dann merkte ich erstmal gar nichts. Etwa vier Stunden später entwickelte ich dann Kältewallungen und Schüttelfrost. Das hielt knapp zwei Stunden an, jetzt hab ich noch leichte Kopfschmerzen und leicht erhöhte Temperatur.
Ehrlich gesagt bin ich froh um die Nebenwirkungen. Das zeigt, dass das Medikament im Blutkreislauf angekommen ist und seinen Job macht, nämlich autoreaktive B-Zellen depletieren. Mit künftigen Spritzen sollen die Nebenwirkungen dann schwächer werden und wahrscheinlich sogar einmal ganz oder zumindest weitgehend verschwinden. Was eigentlich auch fast nur so sein kann. Am Anfang der Therapie werden mit den ersten Injektionen (nahezu) alle B-Zellen im Blut entfernt, später muss das Medikament nur noch neu nachkommende B-Zellen depletieren. Das dürften jeweils deutlich weniger sein als am Anfang, dann sollte auch die Reaktion des Körpers schwächer ausfallen.
Ich fühle mich heute menthal ganz ausgezeichnet. Bin froh, dass nun endlich meine Wunschtherapie starten konnte. Hab jetzt schon seit Weihnachten MS-Symptome wie brennende und kribbelnde Haut, wie ich es im Leben noch nie hatte. Bin mal auf das nächste MRT gespannt, an eine nur milde MS glaube ich fast nicht mehr, eher nur an eine früh entdeckte. Wenn das mit dem Brennen der Haut nicht besser wird, werd ich evtl. mit Cortison behandeln lassen, weil das dann vielleicht schon der zweite Schub innerhalb sehr kurzer Zeit ist. Das spreche ich dann ggf. nächste Woche einmal an.
In einer und in zwei Wochen erhalte ich die nächsten Injektionen, jeweils nochmal unter ärztlicher Aufsicht. In vier Wochen darf ich mir Kesimpta zum ersten Mal selbst injizieren und ab dann gibt’s monatlich jeweils nur noch eine Spritze.
BTW: Die Arzthelferin erzählte, dass dort in der großen MS-Ambulanz nun alle Ocrevus-Patienten auf Kesimpta umgestellt werden, weil es genauso gut wirkt und für die Patienten einfacher ist. Irgendein Börsenanalyst schrieb 2021, er glaube nicht, dass Kesimpta Ocrevus den Rang ablaufe. Ich glaube das schon, aber man wird sehen…