Hey Ihr, eines hat mich heute doch aktiver beschäftigt und die Frage richtet sich viel mehr an diejenigen mit deutlicher MS Einschränkung, aber auch mit jüngeren, oder pubertierenden Kindern. Insbesondere beim Gehen.

Hat sich jemals von euch jemand die Frage gestellt, ob der eigene Hilfsbedarf bei den Jüngeren Kindern einen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung hat? Wie macht ihr, oder eure Kinder das?

Versteht es nicht falsch, zwar geht es mir den Umständen entsprechend wieder gut, gerade gestern spontan nach der Ergo nachhause spaziert(2km am Stück) und zurück gefahren mit den Öffis ums Auto zu holen. Ohne Ausfälle. lol. Aber das heute …mir hat jemand meinem Tiktok Fake/Versuchs-Account geschrieben, und wollte sich erkundigen über die Behandlung, weil sein Elternteil üble MS und Einschränkungen hat. Ich kann bei sowas weiterhin selbst nur schlecht Nein sagen, wenn ich auch lernte mich emotional abzugrenzen

Gerade als ich dann sein Profil anschaute und laß “drug addicted” das Video, und sein ungefähres Alter, beschäftigte mich die Frage dann doch

Ich verstehe deine Frage nicht: Als MS Betroffene:r Kinder bekommen? Und welchen Einfluss das auf die Entwicklung der Kinder hat, wenn man selbst weniger beitragen kann?

Im Grunde ja.

Ich fand das so bewegend. Gerade weil man weiß, was man sich dort für eigene Ziele setzte. Auch bevor die MS bei mir richtig deftig wurde.

Man hat sich als oberstes Gebot immer die Geduld und Zeit gesetzt, was zu nehmen ist für die eigenen Kinder. Was ist aber, wenn es direkt von den Kindern gefordert wird, oder man ein übler Pflegefall wird? Was macht das mit den Kindern in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung? Ein grundlegendes Helfersyndrom, oder Erfolgsbestreben um Anerkennung vom Elternteil(wie bei mir und meinen Geschwistern) ist doch auch verkehrt. Wie bringe ich dem Kind dann zeitgleich Abgrenzung bei?

@Chys4mi: Ich glaube, die Frage kann niemand so richtig beantworten. Ich habe -gottseidank- keine Kinder, hatte aber eine Mutter die unter Depressionen litt. Als Kind fühlt man sich irgendwie immer verantwortlich und schuldig, daher ist eine gute Kommunikation enorm wichtig. Solange die Kinder wissen, dass sie keine Verantwortung tragen, ist alles gut. Wenn Kinder allerdings denken, sie müssten zurückstecken (Studium, Karriere) dann läuft etwas schief. In jeden Falle ist das schwierig für ein Kind, die Mutter und/oder den Vater leiden zu sehen. Auf der anderen Seite sind Kinder recht cool und können leicht mit schwierigen Situationen umgehen. Außerdem wird nicht jeder mit MS zum Pflegefall.

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Und abgesehen mal davon: Jeder gesunde Mensch kann ernsthaft erkranken (Schlaganfall, Herzinfarkt etc.) So ist eben das Leben. MSler haben den Vorteil das sie auf den Ernstfall vorbereitet sind, andere nicht.

Hmm, schwierig. Ich meine, klar, es muss nicht jeder zum Vollpflegefall werden. Nur Decke ich gedanklich selbst, wenn auch nicht offensichtlich und sogar einer bin der Risiken eingeht bestimmte Risiken dann ab und will sie geklärt wissen. Ich hoffe hier ein paar Antworten zu finden.

Jede Entscheidung im Leben birgt ein Risiko. Lebe einfach dein Leben, MS sollte niemals dein Leben bestimmen.

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Egal, Eltern prägen Dich. Eine kranker Elternteil muß sich nicht grundsätzlich negativ auf Kinder auswirken. Ich denke, es kommt ein wenig auf die Eltern an.
Es ist generell nicht einfach.
Aber ich habe keine Kinder.
Bin selbst ein “gebranntes” Kind. Das prägt. Meine Eltern waren gesund.

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Eben. Und dann kann das Kind, was dann zu Welt gebracht wird, selbst Krank sein - nicht alles wird durch die Pränataldiagnostik erkannt, es gibt zig Krankheiten. Ein gesundes Kind ist Zufall und bei dem Thema Kinderkriegen ist vieles nicht planbar.
Das Thema MS und Kinder wurde hier schon x Mal durchgekaut, aber wieso solche Fragen stellen, TS, wenn du selbst nicht Mal eine Partnerin hast, soweit ich mich richtig erinnere ?

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Mir war so, als hätte ich sie beiläufig Mal erwähnt. Naja.

Auch wenn die Partnerschaft noch frisch ist, stellt man sich die Frage weil Sie den Wunsch bereits geäußert hat. Ich weiß aber auch das ich sie mit Ihr nicht durchgehen will aus dem Grund, das sie mir zu Beginn die Pistole auf die Brust setzte. Und ich werde nicht tiefergehende Ängste bei Ihr triggern, denn ausgerechnet Sie hat das schon alles durch und erstmal für mich selbst durchkaue will.

…Ihr Vater hatte schwere MS.

Das meine ich ja, deine Frage ist rein theoretischer Natur. Kindererziehung ist ein hoch komplexes Thema. Und wie gesagt, wurde ja hier schon oft diskutiert.
P.S.: ich denke ich habe dich verwechselt, oder auch nicht. Habe das Gefühl, dass es mehrere User gibt, die alle im gleichen Stil schreiben, nur unterschiedliche Namen/Avatare.

Bei der Google-Suche nach “Abigail Project Wikipedia” wird mir ein Link zu den Roche-Seiten angezeigt.

Sind solche Fragen angenehmer? Ich meine, auch deine Fragen wurden bereits tausendfach in den vergangenen Zehn Jahren hier diskutiert. Stört mich das? Nein.

Finde MS nicht wesentlich schlimmer als andere Krankheiten.

Manche, wie z.B. Suchterkrankungen, sind doch gesellschaftlich total anerkannt. Damit meine ich nicht mal die heftigen Fälle, aber Nikotinsucht oder absolut funktionale Alkoholiker etc. da kümmert sich doch keiner, wie es den Kindern damit geht.

Es beeinflusst den ganzen Alltag:

  • Keine Lust auf den Spielplatz zu gehen oder darauf vorzulesen? Nein, lieber nach Feierabend daheim das Bierchen…
  • lange irgendwo gewartet und nun einen Schmachter, Kind quengelt auch und da ist der Ton dann mal härter?
  • kostet alles Geld und irgendwo muss man sparen (z.B. bei Urlauben & Freizeitangeboten)
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3 Monate nach meiner MS Diagnose Brustkrebs… Ich wäre bei der ersten Mutterschaft über 40 gewesen. Über die MS und die Therapi hab Ich mir nicht wirklich Gedanken vielmehr datüber was wäre wenn der Krebs wieder zurückkomm Wollte ich meinem Mann und einem Kind es zumuten nochmal mitzuerleben wie es mit einer weit eren Therapie gehen würde. Klar die Therapien haben sich weiterentwickelt aber zu diesem Zeitpunkt wußte ich nicht wie es weitergehen würde und mit der MS… Das wäre für ein Kind. Meinen Mann zu unkalkulierbar gewesen… Klar ein Argument war naja dann können ja die Großeltern einspringen. Aber sicher Doch meine Eltern leben 300km weg meine Schwiegereltern 500km . Was immer untergeht, jeder hat sein eigenes Leben Kontakte etc.
Nicht jeder hat Eltern ein paar Straßen weiter, nicht jeder hat seinen Freundeskteis schon seit Jahren am selben Ort. Klar viele kennen mich in meinen neuen Wohnorten. Aber wirklich an meiner Stimme erkennen nur sehr wenige wie es mir wirklich geht.
Macht man sich trotzdem nicht unterbewußt Gedanken über die zukünftigen Entwiklunge medizinisch, persönlich etc…
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das sich dies gar nicht auf die Erziehung etc. auswirkt…

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Als Kind zweier schwer kranker Eltern (allerdings sprechen wir hier von lebensbedrohlichen bzw tödlichen Erkrankungen) würde ich sagen, man entwickelt eine hohe Resilienz. Die Schattenseite ist, man entwickelt gleichzeitig das Gefühl einfach immer funktionieren zu müssen. Das ist bei mir so ausgeprägt, dass mich selbst die Ärzte im Krankenhaus während meiner MS Erkrankung schon darauf hingewiesen haben, dass ich „kein Gefühl für Selbstfürsorge“ hätte. Selbstfürsorge ist daher mein größtes, jedoch bislang unerreichtes Vorhaben.

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Und genau das, was du sagst, gibt mir zu denken. Resilienz, ja bitte, ist sogar sehr zu empfehlen. Aber das Andere, die Selbstaufopferung, gibt mir zu denken.

Mein Gedankengang dazu ist wie folgt: Das kann dazu führen, dass die Kinder später nicht das Glück einer gesunden Partnerschaft erfahren, sollten sie nicht von vornherein in psychologischer Betreuung sein. Oder sie gelangen erst viel zu spät zu einer (meine Person), weil man feststellt, dass irgendwas nicht stimmt. Das Berufliche wird völlig ausgeblendet.

Ich denke sogar, dass diese psychische Dauerbelastung zur Entstehung meiner MS zumindest beigetragen hat. Meine Eltern hatten sich einem jahrelangen Marathon aus OPs und Chemotherapien durchziehen müssen. Ich bin lange Zeit nicht darauf gekommen, dass mich die gesamte Situation psychisch und auch gesundheitlich massiv belastet hat. Einfach weil ich immer das Gefühl hatte funktionieren zu müssen…

Diese Gefahr der Überlastung besteht schon, ich würde die Entscheidung Kinder ja/nein dennoch nicht davon abhängig machen, denn meine Eltern waren auch noch gesund als ich auf die Welt kam. Man kann es nie vorhersehen.

Für mich habe ich die Entscheidung halt bereits ad Acta gelegt, da für mich als Frau mit Ocrevus nicht vereinbar/realisierbar.

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Hm…lass mich noch überlegen.

Ich würde dir vorschlagen nicht allein zu überlegen, sondern mit deiner Partnerin, dass ihr gemeinsam daran wachsen könnt.

Wichtig fände ich:
Wollt ihr beide Kinder?
Habt ihr Unterstützung im Familien/Freundeskreis und/oder könnt euch vorstellen offizielle Hilfe von Ämtern/Vereinen anzunehmen?

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