Ich versteh nicht wieso ihr noch immer über Kortison so denkt?

Kortison schließt die BHS und kann somit den Schub stoppen. (Nicht immer aber oft)

Verbesserung ist gefühlt da, weil die Schwellflüssigkeit um die Entzündung durch das Kortison abnimmt.
Für mehr ist Kortison nicht zuständig!

Geht nur darum, weitere Schäden des einen Schubs zu verhindern.

Ja, du hast natürlich vollkommen Recht. Minderung der Symptome ist nicht gleichbedeutend mit Heilung.

Deswegen unterscheidet sich auch nicht der Endpunkt des Regenerationsprozesses, ob mit Kortison oder ohne.

Ich verstehe nicht was Du in einem “Leben ohne Immuntherapie” Thread willst ausser rumzustänkern :wink: Aber meine Beweggründe eine Abneigung gegen Stoßtherapien zu haben, hab ich ja wohl mehr als verdeutlicht…

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Lies das mal. Es könnte sein, dass das deine Sicht auf Kortison verändert.

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Ich kann mich mit dem Gedanken des “Schub stoppens” mittels Kortison immer noch nicht so recht anfreunden. Wieso ist dann der Endpunkt der Schubregeneration mit und ohne Kortison gleich? Wie auch das UKE Hamburg schreibt?

Wenn Kortison tatsächlich so viele Schübe “stoppen” würde, wieso ist dann der Endpunkt gleich?

PS Hallo Shitman, was meinst du zu diesem Argument des Schub-Stoppens? Fällt dir dazu etwas ein? Deine Meinung würde mich interessieren.

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Neee, dazu fällt mir nix ein :frowning:

Wenn das wirklich funktionieren würde, warum bräuchte man dann nochmal 5000 und dann noch wmgl. Plasmapherese und was sonst noch Alles …

Nein, Kortison maskiert und euphorisiert und dadurch erscheinen die Auswirkungen der MS in angenehmerem Licht
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"Damit wird zwar gegenüber der Plazebogabe eine schnellere Visuserholung erreicht,
das Endergebnis im Langzeitverlauf ergab allerdings keine Vorteile. (sic)

!! Aktualität bekommt diese Nutzen-Risiko-Abwägung durch neuere Befunde, die Hinweise darauf ergaben, dass Steroide möglicherweise den axonalen Schaden durch Apoptoseinduktion
retinaler Ganglienzellen verstärken.!!!

!! Hinweise dafür bieten Studien,die zeigten, dass Patienten, die bei NNO eine Hochdosistherapie
mit Methylprednisolon erhielten, sechs Monate später retrobulbär dünnere Sehnerven aufwiesen als die Plazebogruppe, berichtete Lagrèze.

!! Auch bei experimenteller Autoimmunenzephalomyelitis im Tiermodell wurden vergleichbare Befunde berichtet. Bei Tieren mit Steroidtherapie überlebten nur halb so viele retinale Ganglienzellen wie in der Plazebogruppe.

Ausgehend von dieser Studienlage empfahl Lagrèze daher im Einzelfall mit dem Patienten
zu diskutieren, ob er unter Inkaufnahme der Steroidnebenwirkungen eine raschere Visuserholung wünscht

Aus dem AUGENSPIEGEL, Fachzeitschrift für Klinik und Praxis

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Sehr interessanter Artikel und die Erkenntnis schon von 2009… nicht nur dass er mehr oder weniger Bestätigt, dass keine bessere Heilung Eintritt, sondern auch, dass er beschreibt, dass es laut Untersuchungen einen Abbau der Nervenleitungen zur Folge haben kann in vielen Fällen. (Laienhaft ausgedrückt)

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Hallo Shitman, ich danke dir für deine Antwort.

Ja, wenn Kortison angeblich zuverlässig stoppt, wieso dann nach 5 x 1000 manchmal noch einmal 5 x 1000, und dann manchmal nochmal 5 x 2000, und dann noch eine Blutwäsche?

Ist nicht logisch… :thinking:

Und daß die von dir zitierte Studie nahelegt, daß das Heilergebnis nach Kortison sogar schlechter ist als ohne, ist kein schöner Gedanke :thinking:

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Ja, das hast du schon einmal verlinkt …

Ich bin mir nicht sicher was besser ist, einen schweren Schub behandeln oder ihn laufen lassen. :thinking:

Ich geh jetzt auch nicht immer Kortison holen! Nur würde ich einen schwereren Schub nicht unbehandelt lassen.

Klar ist das jedem seine Entscheidung, jeder betrachtet das anders und das verstehe ich schon!

Es ist nur weil manche von heilen schreiben, und die hatte ich angesprochen.

Ich stelle mir halt solche Frage wie zb:
Warum hilft Kortison zb. @Idefix? Oder ist das ein Trugschluss und alles andere was sie macht ist der Auslöser?

Ich hätte dazu nicht den Mut bei einem größeren Schub nichts zu machen (gestehe ich ein).

Wie schaut es mit Plasmapherese aus?
Gibt es da auch vergleichbare Studien? (wäre auch interessant)

Kaliummangel und generalisierte Ödeme, erhöhter Augeninnendruck, hoher Blutdruck

Ich hatte wie gesagt alle - angeblich ungewöhnlich

Versteh ich, vorallem drängen einen die Ärzte total. Jetzt mit etwas Abstand würde ich anders entscheiden.

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Ja, so ist es.

Würde sich ja direkt mit meinem persönlichen Eindruck decken. :thinking:

Du hast es wenigstens gemerkt, daß das Kortison bei dir nicht so wirkt wie angedacht und versprochen. Aber viele, mich eingeschlossen, haben es nicht gemerkt. Wenn es nach dem Kortisonstoß gut läuft, denken wir, das Kortison habe “beste Arbeit” geleistet. Dabei wäre es sehr wahrscheinlich auch ohne Kortison so gelaufen (allerdings voraussichtlich mit einer längeren Genesungszeit) und obendrein wäre das Heilungsergebnis noch besser gewesen. Dies legen zumindest die oben verlinkten Studienergebnisse nahe.

Bezüglich dieser Frage wird in der verlinkten Studie folgendes empfohlen:

Ausgehend von dieser Studienlage empfahl Lagrèze daher im Einzelfall mit dem Patienten zu diskutieren, ob er unter Inkaufnahme der Steroidnebenwirkungen eine raschere Visuserholung wünscht

Demnach wäre das im jeweiligen Einzelfall immer wieder zu überlegen und zu diskutieren :thinking:

Dazu hab ich nochmal eine ernstgemeinte Frage, woher stammt diese Information?

Ich habe gestern das halbe Internet mit verschiedensten Suchbegriffen durchforstet, habe aber nicht einen einzigen Bericht oder medizinisches Paper gefunden, dass diese These stützen würde, ist das Hörensagen oder hast Du eine belegbare Quelle für diese Aussage?

Nicht dass ich das nicht glauben möchte, aber ich habe wie gesagt keine Belege oder Hinweise gefunden die auch nur annähernd in diese Richtung gehen. Das macht mich stutzig…

Davon ausgehend, dass der Blutdruck sich auch erhöht, könnte Cortison die Durchlässigkeit der Kapillaren senken.
Wobei Wasser & Ionen nicht Zellen & AK sind und der Blutdruck auch über Muskeltonus steigen könnte.

Ist das dein Ernst? Diese Studien zählen zu den ältesten, die jemals in dem Kontext gemacht wurden. Man wird mit Google eigentlich nach 5s fündig.

Deswegen wird selbst in den ältesten MS Handbüchern eine Kortisongabe empfohlen.

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… Wir fanden jedoch nur einen nicht signifikanten Rückgang der BBB-Durchlässigkeit und keine signifikante Veränderung der CNS IgG-Synthese.

… Diese Ergebnisse, die auf einer kleinen Anzahl von Freiwilligen basieren, deuten darauf hin, dass es schwierig sein könnte, die BBB-Durchlässigkeit und die CNS-IgG-Synthese bei medizinisch gesunden Probanden weiter zu verringern.

Und diese sehr schwachen Erkenntnisse sind die Grundlagen, dass seit Jahrzehnten die Patienten mit Cortison getrietzt werden??

Herr schick Hirn vom Himmel!

In den aktuellen Leitlinen zur MS steht auch nur noch folgendes:
(soweit ich sehen konnte, die EINZIGE Erwähnung von Kortison in den Leitlinien)

"Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung zu verbessern.

Um das Abklingen der Beschwerden eines Schubs zu beschleunigen, kann Cortison als Infusion oder Tablette verabreicht werden – dies hat jedoch keinen Einfluss auf den Langzeitverlauf der MS.

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Bravo. Und nun? Es ging hier um das Auffinden von Informationen im Internet. Nicht um eine Stellungnahme zum Thema.

Die Studien sind wie die sind. Können alle Patienten und Neurologen interpretieren wie sie wollen.

Eigentlich solltest Du als länger angemeldeter wissen, dass eine Foristin „RenateS“ nicht aufgehört hat, bessere und aktuellere Studien zum Thema und zu erstellen, um dennoch regelmäßig ihr Dexamethason zu sich zu nehmen.

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